Museum zum Mülleimer

Im Grunde sind Mülltonnen und Mülleimer auf eine gewisse Art und Weise eine „Sammlung“. Sie erzählen von glorreichen Festtafeln durch Essens und Verpackungsreste, von spannenden Bastelaktionen mit Papierschnipsel und Kleberresten und von unzähligen anderen alltäglichen Dingen und Aktivitäten, von denen wir Reste im Müll „verschwinden“ lassen. Dass sich diese Reste nicht tatsächlich in Luft auflösen, sondern schlussendlich auf Müllhalden landen, wissen wir eigentlich. Doch meist ist es doch so: Aus den Augen aus dem Sinn.

Wie sieht dein „Museum zum Mülleimer“ aus? Was kann man daraus machen? Es gibt viele Wege, wie man Müll in eine bildnerische Arbeit einbringen kann:

Zeichne deinen Mülleimer, oder den Müllcontainer, oder einen aufgerissenen Müllsack, aus dem bereits die Hälfte wieder herausgefallen ist. Womöglich kann man die weggeworfenen Reste noch erkennen.

Nutze altes Verpackungsmaterial und dickflüssigere Farbe (z.B. Tempera oder Acryl). Man kann daraus bestens Materialdrucke anfertigen: einfach einzelne Teile (oder herausgeschnittene Teile) mit Farbe bepinseln und auf Papier abdrucken.

Analysiere deinen Müll, sortiere und ordne ihn, mache Kategorien, schreibe auf, lege eine Statistik an und bringe diese in eine zeichnerische Form. Wähle aus deinem Müll ein weggeworfenes Teil aus (Lebensmittelrest, Produktverpackung etc.). Überlege welchen Lebenszyklus dieses Teil hatte: Wo wurden die Rohmaterialien dafür angebaut (z.B. Weizen)? Wo und wie wurden sie weiterverarbeitet (z.B. Industrie-Mühle)? Wie oft wurde es transportiert? Wie kam es in den Supermarkt (z.B. mit LKW)? Und dann zu dir nach Hause (z.B. zu Fuß in der Stofftasche)? Was wurde daraus (z.B. eine Geburtstagstorte)? Wohin wandert der Abfall (in die Biotonne)? Und dann (zur Biosammelstelle, großer Komposthaufen mit Würmern, Hummus, Erde, neue Pflänzchen, Weizen etc.) Stelle den Lebensweg zeichnerisch dar. Vielleicht ist dieser Weg ja ein Kreis, der sich wieder schließt. Ein wiederkehrendes Werden und Vergehen, ein „Wiederaufbereiten“ so wie es der Natur eigen wäre.

Du siehst, Müll bietet dir viele Denkanstöße für kreative Prozesse.